• Bodentextur
    crop soil texture
    sandiger Lehm - bis lehmige Sandböden
  • Mindesttemperatur
    crop temperature icon
    Bodentemperatur > 10°C
  • pH
    Ölkürbis crop pH value
    5.5 – 7.0
  • Wasserbedarf
    Ölkürbis crop rainfall value
    > 300mm
  • Vernalisation
    Ölkürbis crop vernalisation
  • Saatstärke
    crop density
    1,5 bis 2 Kerne/m²; Reihenweite 70 cm, Ablage in der Reihe 90 cm
  • Saattiefe
    crop seeding depth
    2-3cm
Ölkürbis
Der Kürbis kam im 19 Jahrhundert von Lateinamerika nach Europa. Mittlerweile weltweit verbreitet, benötigt Kürbis eine hohe Sonneneinstrahlung und ein relativ warmes Klima. Hohe und lang andauernde Niederschläge beeinträchtigen den Aufgang und führen zu Fäulnis. Gegenüber Trockenheit besitzt der Ölkürbis eine große Anpassungsfähigkeit. Hohe Erträge sind aber nur bei ausreichender Wasserversorgung möglich. 

Gemäß ihrer Herkunft bevorzugen Kürbisse einen sich rasch erwärmenden, sandigen und gut durchlüfteten Boden. Böden mit höherem Schluff- und Tonanteil bieten ein höheres Wasser- und Nährstoffspeichervermögen. Staunässe muss unbedingt vermieden werden.

Kürbisse werden weltweit hauptsächlich als Gemüse verwendet. Zur Nutzung der Samen wurden samenschalenlose Ölkürbisse gezüchtet wie zum Beispiel der Steirische Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca, oder oleifera). Dieser Kürbis hat vor ca. 100 Jahren die Samenschale durch eine Mutation verloren was eine effizientere Pressung des Öls ermöglicht. Lange war das Kernöl nur im traditionellem Anbaugebiet bekannt (Österreich: Südsteiermark und südliches Burgenland; und angrenzende Gebiete in Ungarn und Slowenien). Seitdem ist die Bedeutung und auch die Anbaufläche stark gewachsen. 

Schlüsselfaktoren
  • Warme, gut durchlüftete Böden ohne Staunässe

  • Ein früher Saattermin ist günstig

  • Chloridarme Dünger empfehlenswert 

  • Unkrautbekämpfung zur Saat

  • Ernteergebnis stark von der Witterung beeinflusst.

Allgemeine Informationen
Allgemeine Informationen
Nährstoffbedarf
Nährstoffbedarf
Düngung
Düngung
Kürbis – viel Potential auf dem richtigen Standort

Ölkürbis braucht einen möglichst unkrautfreien Acker. Die Kultur ist nicht selbstverträglich, für hohe Erträge sollten zwei bis 3 Jahre Anbaupause eingehalten werden. Als Vorfrucht sind alle Getreidearten und Körnermais günstig. Kulturen die von Sklerotinia befallen werden (z.B. Sonnenblume, Sojabohne, Raps) sind zu vermeiden. 

Kürbis bevorzugt ein krümeliges Saatbett ohne Verdichtungen, die zu Staunässe führen. Die Saat sollte so früh wie möglich bei einer Bodentemperatur von mindestens 10°C erfolgen. Die frühe Saat ermöglicht einen raschen Reihenschluss bei guter Ausnützung der Winterfeuchtigkeit. Der Reihenschluss reduziert die Bodenerosion bei Starkregen und die Austrocknung des Bodens. 

Standardmässig erfolgt die Unkrautbekämpfung im Vorauflauf. Auflaufkrankheiten können mit einer Beizung des Saatgutes reduziert werden. Der Ertrag ist stark von der Witterung während der Vegetationsperiode abhängig. Der Ölkürbis hat auf einer Pflanze weibliche und männliche Blüten welche für die Bestäubung von Bienen und besonders von Hummeln abhängen. 

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Kürbis hat einen relativ hohen Kalibedarf. Auch eine gute Kalk- und Phosphatversorgung ist wichtig. Die Düngung erfolgt meist mit NPK-Dünger welche vor dem Anbau flächig gestreut oder als Unterfußdüngung ausgebracht werden. Zu viel Stickstoff kann ertragsmindernd wirken. 

Ertragskennzahlen:
  • Kerne/ha: 300 - 1.600 kg
  • Kürbisse: 10 – 20 Tonnen FM/ha
  • Ölertrag: 200-650 Liter/ha
  • 2,2 – 2,5 kg Kerne/Liter Öl (~ 35 Kürbisse)


Der Presskuchen, der bei der Ölgewinnung anfällt, ist ein hochwertiges Futtermittel.
Bedarf und Entzugsmengen Ölkürbis

Element

Aufnahme

(Einheit/t der Produktion)

Entzug

(Einheit/t der Produktion)

Sensitivität auf Mangel

N

110

80

Moderat empfindlich

P₂O₅

80

50

Moderat empfindlich

K₂O

270

20

Empfindlich

TE

Die Tabelle zeigt die Aufnahme und den Entzug je Tonne Ölkürbiskerne. Ein Ertrag von einer Tonne Kerne braucht 110 kg Stickstoff. Je nach Bodeneigenschaften und Vorfrucht werden 50 bis 60 kg Stickstoff vom Boden geliefert. Eine Düngung von 50 bis 60 kg Stickstoff ist in den meisten Fällen ausreichend (= 400 kg COMPLEX 15/15/15 + 7SO3+Zn).

Erste Applikation

Erste Applikation image

Zweite Applikation

Zweite Applikation image

Erste Applikation

Bei guter Nachlieferung aus dem Boden ist eine Düngung von 60 kg Stickstoff ausreichend. Die benötigte Nährstoffmenge kann über einen NPK Dünger (COMPLEX 15/15/15 + 8SO3+Zn, oder chloridarmer COMPLEX 12/12/17 +3,5MgO+13SO3+B+Zn) vor der Saatbettbereitung gegeben und im Zuge dieser in den Boden eingearbeitet werden. Chloridhältige Mineraldünger sollten mindestens zwei Wochen vor der Saat angewendet werden. 

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Zweite Applikation

Auf Böden mit sehr schwacher N-Nachlieferung kann bei hoher Ertragserwartung zusätzlich zur ersten NPK-Gabe noch eine Stickstoffdüngung von 30 kg N/ha (110 kg/ha NAC 27 N) im 2 – 4 Blattstadium erfolgen.


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